Guten Tag geschätze Besucher und Kameraden
Am Samstag 15. August führte der UOV Leu unweit der Passhöhe des Albulapasses eine Annäherungsübung der Infanterie-Späher durch. Die Übung fand auf mehrfachen Wunsch unserer Mitglieder statt, von welchen ein grosser Teil bei den Spähern zu Hause ist. Die Thematik des Tarnens in den Bergen oberhalb der Baumgrenze wird im regulären Dienst nur am Rand, wenn überhaupt, ausgebildet.
Gestartet wurde der Tag mit einer kleinen Einführungaufgabe. Die Teilnehmer mussten in einem begrezten Zeitfenster zehn Gegenstände im Gelände mittels Feldstecher ausfindig machen und eine Skizze anfertigen wo diese zu finden waren. Die Aufgabe war für Nicht-Späher kniffliger als zu Anfang erwartet und selbst in Teamarbeit konnten nicht alle Gegenstände entdeckt werden. Ein Sturmgewehrmagazin auf 70m neben einem Felsen zu entdecken stellte sich als grösste Knacknuss heraus.
Anschliessend bereiteten sich die Teilnehmer auf die Annäherungsübung vor. Die individuellen Tarnanzüge sowie die Waffentarnungen wurden vorbereitet und man begab sich an einen Startpunkt ausserhalb der Sichtweite des Übungsleiters / Beobachters. Ziel der Übung war sich unbemerkt auf ca. 160m dem Beobachter zu nähern und eine Schiessposition einzunehmen. Wenn die Position erreicht wurde rief der Schütze einen Läufer herbei, welcher als neutraler Übungsgehilfe im Gelände wartete. Der Läufer fungiert nun wie der Zeiger einer PC-Maus und wird vom Beobachter zu einem vermeintlichen Schützen geleitet. Der Läufer macht nur das was der Beobachter im durchgibt.
Hat ein Schütze seine Position erreicht, dann stellt sich der Läufer in einem Umkreis von 10m um den Schützen auf. Der Beobachter hat nun zehn Minuten Zeit um den Schützen zu entdecken. Findet er den Schützen nicht meldet er das dem Läufer, welcher sich nun in einem 5m Radius aufstellt. Der Beobachter hat nun vier Minuten Zeit. Entdeckt er den Schützen immer noch nicht, dann geht der Läufer auf 1m an den Schützen heran. Wird der Schütze auch jetzt nicht innerhalb von drei Minuten entdeckt, so hat der Schütze die Übung erfüllt.
UL & Beobachter mit 60fach-Spektiv und Blick aus 160m Entfernung durch das Spektiv. Der Schütze ist fast nicht zu erkennen, während seine Gewehrtarnung sehr heraussticht.
Unsere Mitglieder, auch die Nicht-Späher, konnten in den letzten Jahren einige Erfahrungen in mehreren solcher Übungen sammeln. In bewaldetem Gebiet, auch im Winter, ist es mit entsprechender Vorbereitung gut möglich die Übung zu erfüllen. Im alpinen Gelände sind die Anforderungen allerdings einiges höher und selbst kleinste Fehler führen sofort zur Entdeckung. Über den Daumen kann man sagen, dass sechs von sieben Annäherungsversuchen fehlschlugen! Eine dem Gelände in Farbe sowie Kontur angepasste Tarnung sowie sehr langsame Bewegungen sind das A und O.
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Der Tag hat grossen Spass gemacht und die Teilnehmer konnten viele neue Erfahrungen sammeln. Wir danken alle Teilnehmern für Ihr Kommen und Einsatz.
Kameradschaftliche Grüsse
Wm Burri und Wm Tanner